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Erschienen am: 09.07.2014

Mit GPS und Regenschirm

Nachwuchsvermesser bei der 2. Bayerischen Woche der Geodäsie
(28. Juni – 6. Juli 2014)

Wie wird ein Grundstück vermessen? Wie entsteht eine Karte? Und wie wird man eigentlich Vermessungsingenieur?
Um diese und viele weitere Fragen drehte sich die Bayerische Woche der Geodäsie, die vom 28. Juni bis zum 6. Juli 2014 zum zweiten Mal stattfand, um das Berufsbild des Geodäten bekannter zu machen. Für die Aktionswoche hatte sich die Bayerische Vermessungsverwaltung (BVV) mit mehreren Partnern zusammengetan: Verwaltung für Ländliche Entwicklung, Bayerische Hochschulen, Technische Universität München, GeodatenService der Stadt München (ehem. Städtisches Vermessungsamt München), Verbände (DVW-Bayern, VBI Bayern, IGVB, VDV Bayern) und Bayerische Ingenieurkammer Bau.

Highlight war die zentrale Auftaktveranstaltung am Münchner Odeonsplatz am 30. Juni: Mehr als 120 Schülerinnen und Schüler aus München und Umgebung waren gekommen, um in die Vermessungspraxis hinein zu schnuppern. Im Hofgarten lösten sie mit modernen Vermessungsgeräten, darunter Laserscanner, GNSS - Empfänger und Tachymeter, ein spannendes Geoquiz. Anhand von Koordinaten suchten sie mit dem GPS-Gerät bestimmte Standorte und knobelten an den Quiz-Aufgaben, zum Beispiel: „Vermiss doch mal die Höhe der Theatinerkirche!“

Die Nachwuchsvermesser konnten an diesem Tag aber nicht nur ihr mathematisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen testen, sondern auch eine Eigenschaft, die jeder Geodät mitbringen sollte: Wetterfestigkeit. Das bunt gemischte „Vermesserwetter" mit Regen und Sonnenschein trübte die gute Stimmung aber keineswegs.

Warnwesten und Pylonen waren am 1. Juli auch am Marktplatz in Würzburg zu sehen – bei der zweiten Zentralveranstaltung im Rahmen der Bayerischen Woche der Geodäsie. Die besondere Attraktion war ein Multikopter mit Kameras, der beispielsweise für Bestandsaufnahmen von Industrieanlagen eingesetzt wird.

An 18 weiteren Aktionen in ganz Bayern beteiligten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit Begeisterung und legten selbst Hand an: In Landshut etwa bestimmten sie die Höhen des Kirchturms von St. Martin – mit ca. 130 m der höchste Backsteinturm der Welt – und des knapp 35 m hohen Rathauses.

Die Resonanz auf die Bayerische Woche der Geodäsie war durchweg positiv – und vielleicht hat die Aktionswoche den einen oder anderen Interessenten für den Vermesser-Beruf gewonnen. Aber auch das Bewusstsein für das vielfältige Tätigkeitsfeld der Geodäten wurde gestärkt. Viele Besucher staunten, als sie hörten, wo die Vermesser überall „ihre Finger drin haben“: In jedem Navigationsgerät, beim Hochwasserschutz, im Tourismus oder bei der Funknetzplanung.
Die Frage „Ist denn nicht schon alles vermessen?“ wird man in Zukunft vielleicht seltener hören.

Eindrücke von der Bayerischen Woche der Geodäsie

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